Voll gespannter Vorfreude fand ich mich am Samstagmorgen bei Marc im Auto auf dem nach Königsbrück zum Furyu Dojo wieder. Dort sollte diesmal in etwas kleinerem Rahmen als gewöhnlich das Wochenendseminar mit Olaf Krey stattfinden. Überpünktlich 30 min vor Beginn waren wir da – und standen vor verschlossenen Türen. Die Minuten vergingen und leichte Panik stieg auf, und die Frage ob das Seminar aufgrund zu vieler Teilnehmer vielleicht doch in eine größere Halle verlegt wurde? Doch schließlich eine knappe Viertelstunde vor Beginn erblickten wir Felix mit voll bepacktem Rucksack die Straße entlang auf uns zu laufen und schon wenige Minuten später strotzte das Dojo nur so vor Leben und der Geruch von frisch gebrühtem Kaffee machte sich breit.
Etwa 20 Karateka aus nah und fern (Zittau, Bielefeld und Wiesbaden) waren angereist, um gemeinsam zu trainieren und von Olaf Krey zu lernen. Hauptthema des Seminars war Ne waza, also Techniken am Boden, sehr vergleichbar mit BJJ (Brazilian Ju-Jitsu) mit besonderem Fokus auf die Half Guard Position. Darauf stimmten wir uns in der Erwärmung mit über 150 sprawls, die ich auch heute, 3 Tage später, noch in den Beinen spüre, gut ein. Anschließend folgten diverse Varianten, um aus der Half Guard zu entkommen bzw. aus ihr heraus weiter Richtung endgültiger Festhalte zu arbeiten.
Zusammen mit Enrico hatte ich eine Menge Spaß dabei und konnte von ihm, als ehemaligem Judoka und langjährigem KU-Übenden, viel lernen. Den Abschluss der Bodeneinheit bildete der allseits beliebte „Tabata Drill“, bei dem wir das Gelernte erproben konnten und ich in Begegnungen mit Dominic und Hendrik feststellen musste, das mir noch ein langer Weg bevorsteht und 10 kg mehr auf den Rippen definitiv nicht schaden würden 😀 Nach einem kleinen Ausflug in den Kampf mit Kurzstöcken (Tan Bo) war der Samstag auch schon vorbei und ich machte mich zufrieden und komplett K.O. mit Marc auf den Weg nach Hause.
Tag 2 stand unter dem Motto Durchhalten. Glücklicherweise hat Felix sich bereit erklärt mich mit nach Königsbrück zu nehmen, da Marc leider verhindert war. Diesmal starteten wir mit Kurzwaffen (Tan Bo, Sai, Tonfa, etc.) und Ne waza bildete den Abschluss. Die Anstrengungen des Vortages machten sich nun allerdings deutlich bei mir bemerkbar und ich war schon ein bisschen erleichtert als es dann gegen 16 Uhr hieß: „arigato gozaimashita“ – Danke!
David Werner